Karfunkel – unsere eigene Geschichte

Inzwischen können wir auf eine fast 30-jährige Geschichte zurückblicken. Alles begann in den frühen 1990ern …

Michael Wolf war vom Zeitungmachen schon immer fasziniert, hatte lange Jahre an seiner Schule alleine eine Schülerzeitung herausgegeben. Sein Studium in Heidelberg zielte denn zuerst auch darauf ab, Publizist zu werden.

Als Aktiver in der sogenannten „Mittelalterszene“ – als Ablassprediger, als Händler, mit einer eigenen Badestube, später dann auch als erfolgreiche Veranstalter – fehlte ihm aber eine Plattform innerhalb der Marktlandschaft. Das Internet steckte noch in den Kinderschuhen; wo also sich austauschen, Infos herbekommen, Termine recherchieren?

Zu Beginn ging es Michael in erster Linie darum, eine „Marktzeitung“ zu erstellen, mit wichtigen und aktuellen Infos für alle, die in der sogenannten „Mittelalterszene“ aktiv sind. Herzstück war der Terminkalender, der erste und umfassendste seiner Art, unabhängig und neutral.

Der Name der Zeitung stammt von Sabine Wolf – „Karfunkel“ nannten die Menschen des Mittelalters alle roten funkelnden Steine, z.B. Granate, Rubine und Spinelle.

Gegründet wurde der Karfunkel Verlag am 1. April 1993.

Die erste Ausgabe der „Karfunkel – Zeitschrift für erlebbare Geschichte“ erschien auch gleich im selben Monat. Und da Sabine und Michael der Meinung waren, dass eine echte Mittelalterzeitschrift auch so aussehen soll, wurde auf einem originalen Heidelberger Tiegel gedruckt.

Das war natürlich nicht beizubehalten, und so wurde schon bei der dritten Ausgabe auf das moderne Offset-Verfahren gewechselt.

Familienbetrieb mit Traditionen

Karfunkel war und ist ein Familienbetrieb. Es saßen immer Kind und Kegel zusammen, wenn die neuen Hefte aus der Druckerei kamen, denn jahrelang wurde die Karfunkel einzeln von Hand verpackt und an die Abonnenten geschickt: Man versammelte sich im Besprechungszimmer um den großen Tisch herum und tütete bei langen Gesprächen und ausgiebigem Gelächter hunderte von Heften ein. Zum Mittagessen gab es die bald zur Tradition gewordenen belegten Brötchen, süßen Stückchen und Eiersalat.

Und dass das trotz der langwierigen Arbeit Spaß gemacht hat, zeigt sich daran, wie begeistert die Herausgeberkinder nach der Schule extra schnell nach Hause gekommen sind, um mitzuhelfen. Familienunternehmen eben.

Der familiäre Geist dehnt sich übrigens auch auf die nicht-Blutsverwandten im Karfunkel-Team aus. Das lässt sich nicht zuletzt daran ablesen, wie lange die einzelnen Mitarbeiter schon dabei sind: unsere Lektorin Christine Hein seit den Gründertagen, und Chefredakteurin Claudia Beckers-Dohlen hat vor rund 20 Jahren das Amt von Michael Wolf übernommen, als der Aufbau von Adventon seine Arbeitszeit immer stärker beanspruchte.

Seit den Anfängen sind Dr. Barbara Stühlmeyer, Britta Quebbemann, Peter Lutz und Jürgen Hönicke fest im Autorenteam, nur wenig später kamen Monika Wohlrab/Schöffler, Lena Braun, Anja Grevener und Sven Theemann hinzu.

Und auch unsere Mädels in der Verwaltung, allen voran Ina Zimmerlich, sowie André Beckers in der Anzeigenabteilung und Terminredaktion sind seit über zehn Jahren verwurzelt. Die Herausgeberkinder, liebevoll „Wolf-Zwillinge“ genannt und inzwischen erwachsen, sind übrigens ebenfalls tatkräftig ins Team eingestiegen.

Ein paar Eckdaten

  • 1993 Verlagsgründung; im April startet „Karfunkel – Zeitschrift für erlebbare Geschichte“ mit ihrer allerersten Ausgabe.
  • 1998 nimmt Karfunkel erstmals an der Frankfurter Buchmesse teil. Der Stand wird mit wachsendem Verlagsprogramm immer wieder erweitert.
  • 1999 Gründung der CARPE, ein Zusammenschluss verschiedener Verlage rund um Geschichte und Reenactment (neben Karfunkel u.a. Traditionell Bogenschießen/Angelika Hörnig und vs-books)
  • 2003 erscheint mit dem „Codex“ unser erstes jährliches Sonderheft; den Start machen die Wikinger, gefolgt von den Kelten, Staufern, Römern, Irland, Schottland, altem Handwerk, Alltagsleben, Germanen, Templern, Heilkunde, Rittertum, Seefahrt …
  • 2005 startet unsere zweite jährliche Sonderausgabe, der „Combat“, der sich mit Militärgeschichte und Reenactment befasst.
  • 2006 nehmen wir weitere Sonderheftreihen in unser Programm auf, zuerst die „Kraut und Hexe“, später die „Küche im Mittelalter“, die „ABC“-Reihe, das „1×1“, die „Allerley Tafeley“, das „Alte Kräuterwissen“ etc. Daneben gibt es einzelne Sonderhefte zu bestimmten Schwerpunktthemen, z.B. „Das antike Griechenland“, „Ägypten“, „Orden und Klöster“, „Piraten“, „Musica“ …
  • 2010 haben wir unseren online-Shop ins Leben gerufen, der seither ständig erweitert wird.
  • 2012 kommen unsere ersten ePaper ins Programm. Inzwischen gibt es alle unsere Hefte und Sonderausgaben sowohl als gedruckte Papierversion wie auch digital zum Download.
  • 2017 ist unsere neue Reihe „Heil & Kraut“ gestartet, die sich mit Themen rund um Kräuter(heil-)kunde, Wellness und Alternativmedizin befasst. Es ist ein eigenständiges Magazin.
  • 2020 hat uns mit Michaels Tod im Juni ein harter Schlag getroffen. Wir machen in seinem Sinne weiter, gemäß seinen eigenen Worten: „Es ist wichtig zu wissen, wo man herkommt und welchen Weg man gegangen ist. Aber wichtiger als zurückzuschauen, ist es, nach vorne zu gucken…“ (Michael Wolf)
  • 2021 bekommt die „Heil & Kraut“ mit dem „Alten Kräuterwissen“ ein eigenes Sonderheft, das nun jährlich zum Frühjahr und zum Herbst erscheint.